E. E. Zunft zu Gerbern -

Seniorenprogramm: Wir kegeln

Am 9. September trafen sich eine Schar Gerber auf eine fröhliche Partie Kegeln. Eine Sportart, die wohl auch einige Gerber vor unserer Zeit bereits ausgeübt haben. Gibt es Kegeln denn schon so lange? Ja, auch wenn das Kegeln eine Geschichte hat, die bis in die Antike (Ägypten um 3200 v. Chr.) zurückverfolgt werden kann, entwickelte es sich in Europa erst im frühen Mittelalter. Bemerkenswert ist, dass es zunächst Mönche waren, die das Kegeln als religiöses Ritual pflegten: die Kugeln – sie stellten Heiden dar – sollten umgeworfen werden; wer alle Kugeln umstiess, galt als besonders fromm (=christlich). Ausserhalb der Klöster entwickelte sich das Kegeln auch als weltliches Vergnügen, als beliebte Freizeitbeschäftigung. Und da dauerte es nicht lange, da kam das Kegeln in Verruf und wurde als Gotteslästerung betrachtet.

Gründe dafür: Kegeln war oft mit Wetten verbunden, was die Kirche im Mittelalter als sündhaft bewertete; dazu kam es zu Ausschweifungen, denn beim Kegeln wurde oft übermässig getrunken und unsittliches Verhalten die Folge. Dies störte an Sonntagen die religiöse Ordnung. Im 18./19.Jh. wurde Kegeln immer beliebter und Auswanderer brachten das Spiel von Europa nach Australien und den USA, wo es sich weiter entwickelte. Uns so bedienten sich eine Schar Gerber dieser geselligen Aktivität, wenn gleich auch nicht so ausschweifend wie im Mittelalter. Mit Präzision, einer ruhigen Hand und etwas Geschicklichkeit wurden fleissig Punkte gesammelt und im Anschluss beim einen oder anderen Getränk mit einem Augenzwinkern analysiert und die eine oder andere Strategie für das nächste Mal überlegt.

Text: Beat Butz

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